TRAUMA, Heft 1/2020: Schwerpunktthema: Opfer rechter Gewalt - Herausgegeben von Michaela Kirmes und Rosmarie Barwinski (Asanger Verlag)

Bis zu vier Angriffe täglich registrieren die Beratungsstellen für Betroffene rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in der Bundesrepublik Deutschland. Nach den Recherchen der Amadeu Antonio Stiftung sind seit dem Jahr der Wiedervereinigung 1990 mindestens 198 Todesopfer sowie zwölf weitere Verdachtsfälle auf rechte Gewalt zurückzuführen. Die Dunkelziffer dürfte noch wesentlich höher ausfallen.

 

Die aktuellen, in der Öffentlichkeit sehr präsenten Verbrechen, wie der Mord an dem Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke (2019), die mit „NSU 2.0“ unterzeichneten Drohbriefe an eine Frankfurter Anwältin, die Anschläge von Halle (20219) und Hanau (2020) sowie die aufgedeckten Terrorpläne einer rechtsextremen Terrorzelle namens „Gruppe S“ im Februar 2020, stellen lediglich die erschreckende „Spitze des Eisbergs“ der verschiedenen Ausprägungen rechter Gewalt gegen Menschen dar. Von den Zahlen nicht erfasst werden all die Menschen, die in den letzten Jahren durch physische und psychische rechte Gewalt verletzt, geschädigt, bedroht und verunglimpft worden sind.

 

Viele Menschen wurden getötet oder verletzt, weil für sie im Weltbild der extremen Rechten kein Platz ist, manche, weil sie den Mut hatten, sich der Nazi-Polemik entgegen zu stellen.

 

Das Schicksal der Opfer wird in der Öffentlichkeit kaum thematisiert. Für die Überlebenden und Ihre Familien bedeutet ein solcher Angriff mitunter einen tiefen Einschnitt in ihr Leben, teilweise mit schwerwiegenden und sehr belastenden Folgen. Viele sind nach einem Angriff traumatisiert.

 

 

Inhalt des Heftes:

 

„Es gibt hier keine Sicherheit“:

die langfristigen Folgen rassistischer Gewalt

Heike Kleffner

 

Antisemitismus als biographische Erfahrungskategorie

Marina Chernivsky

 

Der pädagogische Umgang mit Antisemitismus an Schulen.

Forschungsbefunde aus dem Schulalltag in Deutschland

Julia Bernstein, Florian Diddens

 

Hate Speech von rechts

Annika Ross

 

Toxische Männlichkeit:

Entstehung von rechter Gewalt

Sebastian Tippe

 

Verfolgungswahn, Zerstören und Totschlagen –

zur Psycho- und Soziogenese rechter Gewalt

Wolfgang Leuschner

 

Retraumatisierung von Geflüchteten durch rassistische Gewalt –

Erfahrungen aus der Betroffenenberatung

Kai Stoltmann

 

Niedrigschwellig, ganzheitlich, sozialarbeitend – Psychosoziale Beratung

von Betroffenen rassistischer Gewalt mit Fluchterfahrung

Lena Nowak

 

Solidarisch & Professionell: Zwei Jahrzehnte unabhängige Beratung für

Betroffene rechter, rassistisch und antisemitisch motivierter Gewalt

Heike Kleffner, Ceren Türkmen

 

Die Zeitschrift „TRAUMA – Opfer rechter Gewalt“ kann im Webshop des ZTK (portofrei) für 19 Euro bestellt werden:

 

(Link auf die Bestellseite)

 

(PDF des Flyers)

 

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